Dieter Gumbert präsentiert eine Mitfahrgelegenheit für alle, die von A nach B wollen, kein Auto
besitzen, selbst nicht fahren wollen oder können.
Ein Schild mit einem M drauf, das mit Saugnapf-Klammer an der Windschutzscheibe befestigt
wird und signalisiert, dass hier die Möglichkeit zum Mitfahren besteht.
Und so funktioniert das System: Die Mitfahrer stehen an den allgemeinen Haltestellen, in
Parkbuchten oder geben sich per Handzeichen als Anhalter zu erkennen. Es ist eigentlich ganz
einfach: Jeder, der allein im PKW sitzt, nimmt jemanden mit. Und schon ist das so viel diskutierte
Mobilitätsproblem wegen fehlender Busse, mangelhafter Taktung, zu wenig Busfahrern, zu hohen
Kosten gelöst. Hinzu kommt, dass die Mitmenschen jederzeit an ihr Ziel kommen, aber zugleich
weniger Autos auf den Straßen sind. Ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz, noch dazu lasse sich
Geld damit verdienen, weil die Mitfahrer zehn Cent pro Kilometer bezahlen. Bei den aktuell hohen
Spritpreise sei das nicht ohne. Da sind bei 100 Kilometern 10 € Einnahmen drin, womit man sich
schon wieder 5 Liter Sprit leisten kann. Man sollte natürlich den Tageskilometerzähler einstellen und
immer Wechselgeld parat haben.
Was die rechtlichen Belange angeht: Da 10 Cent/Km die Betriebskosten des Pkw für die Fahrstrecke nicht übersteigen, ist die Mitnahme genehmigungsfrei. Schäden am oder durch Mitfahrer trägt die Kfz-Haftpflichtversicherung. Man kann sich vor dem Start vom Mitfahrer den
Ausweis zeigen lassen, ihn abfotografieren und die Daten den Angehörigen nach Hause schicken.
Der Fahrer selbst klebt eine Kopie seines Ausweises auf die Rückseite des M-Schildes.
Übrigens: Ist das M-Auto geparkt, sehen die potenziellen Mitfahrer anhand eines Zettels, der ebenfalls an der Scheibe befestigt ist, wohin die Reise als nächstes geht und mit der daneben
postierten Parkscheibe, wann sie beginnt. Außerdem sind Name und Telefonnummer des Fahrers auf der Parkscheibe notiert, so dass man auch anrufen und sich auf Fahrten einigen kann.
Das Logo mit dem schwarzen M auf gelbem Grund kann man sich ganz einfach ausdrucken bei
kleinanzeigen unter der Bezeichnung Schild M Mitnahme.
Das Schild an der Windschutzscheibe wird Neugierige anziehen und zum Mitfahren animieren.
Auf diese Weise könne jeder seinen eigenen privaten Personen-Nahverkehr mit drei Sitzplätzen
eröffnen.
Prof.Dr. Andreas Herrmann, Director des Institute for Mobility an der Universität St. Gallen hat
das Konzept als sehr interessant und sehr aufschlussreich bewertet und ermuntert, in dieser Sache
weiterzuarbeiten. Es braucht eine Bewegung, damit wir die Mobilitätswende schaffen.
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